Oberkirchenrat Pfarrer i.R. Klaus Eberl †

1955 - 2025

Aktuelles 2025

Die Stiftung Sozialer Protestantismus trauert um ihren Vorstandsvorsitzenden

   

Oberkirchenrat i.R. Klaus Eberl

der am 21.10.2025 im Alter von 69 Jahren verstorben ist.

Seinem Jahrzehnte währenden, hohen Engagement verdankt die Stiftung wesentlich ihr aktuelles sozialethisches Profil.

Für Klaus Eberl war die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung seit seinem Theologiestudium in Bonn und Wuppertal ein zentrales theologisches Anliegen. Dementsprechend hat er sich als Pfarrer in der Gemeinde Wassenberg, als Superintendent des Kirchenkreises Jülich und später als für die Bildungsarbeit verantwortlicher Oberkirchenrat der EKiR für diesen Auftrag in besonderer Weise engagiert.

Die Überzeugung, die gesellschaftsverändernde Kraft des Glaubens produktiv in das öffentliche Leben einzubringen und gerade auch auf diese Weise das Evangelium von Jesus Christus zu bezeugen, zieht sich wie ein roter Faden durch das Wirken von Klaus Eberl. Sein Engagement brachte ihn früh in Kontakt mit der Arbeit der „Evangelischen Sozialakademie Schloss Friedewald“, von der er zahlreiche Anregungen erhielt. Er selbst sorgte mehr als zwei Jahrzehnte dafür, dass der Pfarrkonvent des Kirchenkreises Jülich sich einmal im Jahr zu einer intensiven theologisch-sozialethischen wie geistlichen Orientierung in Friedewald traf und sich dort über die Grundlagen der eigenen Arbeit vergewissern konnte.

Der kontinuierliche Kontakt riss auch nach dem Ende der Unterstützung der Sozialakademie seitens EKD nicht ab. Klaus Eberl gehörte zu denen, die weiterhin Tagungen in Friedewald durchführten und entsprechende Angebote vermittelten. Zugleich stellte er im Rahmen des Vereins der Ev. Sozialakademie mit anderen die Weichen für eine weitergehende sozialethische Verantwortung in der Tradition von Friedewald, auch nach der Aufgabe des dortigen regelmäßigen Tagungsbetriebs.

Von Beginn an engagierte er sich in der 2004 neu gegründeten „Stiftung Sozialer Protestantismus“ und übernahm im Jahr 2015 in der Nachfolge von Alt-Bischof Horst Hirschler den Vorstandsvorsitz. Seither hat er organisatorisch und geistlich den Weg der Stiftung zur weiteren Profilierung der Arbeit des Sozialen Protestantismus wesentlich geprägt, ungeachtet seiner schweren Erkrankung.

Inhaltlich lässt sich Klaus Eberls sozialethische Position in dem unermüdlichen Einsatz für eine inklusive Kirche zusammenfassen. Der Begriff der Inklusion verbindet seine zentralen bildungs- und gesellschaftspolitischen Intentionen: Es ging ihm immer darum, die Teilhabe aller Menschen zu ermöglichen und sie exemplarisch in die Gemeinde Jesu Christi als Gemeinschaft des Gebens und Nehmens einzubeziehen. Niemand darf ausgeschlossen und zurückgelassen werden, weder in der Schule noch in der Gesellschaft – und erst recht nicht in der Kirche. Klaus Eberl engagierte sich für eine Kirche, in der Inklusion zur Selbstverständlichkeit wird, die Vielfalt als Reichtum zu würdigen versteht und die diese Impulse überzeugend in die Gesellschaft hinein vermittelt.

Gemeinsam mit seiner Familie nehmen wir Abschied von einem wichtigen Wegbegleiter, Freund und engagierten Christen. Sein Engagement werden wir in Ehren halten und fortsetzen so lange es möglich ist.

Für den Vorstand der Stiftung Sozialer Protestantismus

Ulrich Schneider / Jens Sannig

Für das Kuratorium der Stiftung Sozialer Protestantismus

Prof. Dr. Traugott Jähnichen